Der frühere Leiter einer Ermittlungsstelle gegen Korruption und Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft, ein ehemaliger Oberstaatsanwalt, wurde wegen Korruptionsdelikten zu sechs Jahren Haft verurteilt. Tja, da hatte sich wohl der Gärtner zum Bock gemacht.

Die Nummer mit der Auftragsvergabe erinnert mich irgendwie an die sog. „Trauzeugen-Affäre“, bei der nicht nur Jobs an Freunde und Verwandte vergeben wurden, sondern offenbar auch lukrative Aufträge zur Erstellung von Gutachten. Das Bundeswirtschaftsministerium legte im Hinblick auf diese Vorwürfe jüngst Details zu den Aufträgen an das Öko-Institut vor.

„Das Ministerium betonte am Freitag, es handele sich nicht zwingend schon um Auszahlungen, weil die Aufträge oft über mehrere Jahre liefen. Die Auszahlungen erfolgten dann auch über längere Zeiträume.“

Das mag sein, aber es gibt Projekte, die nachweislich erst im Jahre 2021 von Bundesministerien in Auftrag gegeben wurden, so z.B. >> dieses <<. Die Begriffe „nicht zwingend“, „oft“ und „auch“ legen zwar nahe, dass nicht alles dubios war, aber was ist mit dem Rest? Ist die Meldung ein „limited hangout„?

Nachtrag (14.05.2023): Die ziemlich guten Leute bei der Generalstaatsanwaltschaft Berlin sehen keinen Anfangsverdacht.