Während die Jusos ein bedingungsloses „Grunderbe in Höhe von 60.000 €“ u.a. für sich selbst fordern, wandelt man bei der Jungen Union auf links-grünen Pfaden: Der 32-jährige JU-Chef Winkel will, laut eines Artikels in der WELT, Parallelgesellschaften aufbrechen. Das müsse gezielt in Schulen und Wohnvierteln angegangen werden. Kinder sollten dafür auch in andere Viertel fahren, Stadtteile bräuchten Migrantenquoten.

Wie kommen Konservative auf solche Ideen? Denkbar sind viele Erklärungen, wie z.B. ideologische Verblendung. Ich möchte zwei Ansätze beleuchten:

Da wäre zum einen der unterbewusste Ansatz. Irgendwo hat man sowas in der Art schon mal irgendwie gehört, z.B. in Zeiten der Pandemie. Das dortige Lösungskonzept bleibt im Unterbewusstsein hängen und wird dann in einem völlig anderen Zusammenhang aus irgendwelchen Gründen wieder auf die Bewusstseinsebene hochgespült. Man glaubt dann, die Idee sei auf den eigenen Mist gewachsen, aber in Wirklichkeit wurde lediglich ein Muster erkannt.

Zum anderen gibt es ein historisches Vorbild, nämlich Richard Coudenhove-Kallergi, nach dem im Übrigen auch ein Europa-Preis benannt ist, den man unserer Alt-Kanzlerin im Jahre 2011 verliehen hat. Dieser Vordenker und Gründer der Paneuropa-Union hat sich als Freimaurer natürlich auch um die Völkerverständigung bemüht. Dazu hat er ein Buch geschrieben, das den schönen Namen „Praktischer Idealismus“ trägt. Der Idealpolitiker sieht die Welt nicht wie sie ist, sondern wie sie sein soll. Die Praxis stellt das Bindeglied zwischen Ideal und Wirklichkeit dar. Auf S. 22 führt Coudenhove-Kallergi aus:

„Der Mensch der Zukunft wird ein Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen. Denn nach den Vererbungsgesetzen wächst mit der Verschiedenheit der Vorfahren die Verschiedenheit, mit der Einförmigkeit der Vorfahren die Einförmigkeit der Nachkommen. In Inzuchtfamilien gleicht ein Kind dem anderen: denn alle repräsentieren den einen gemeinsamen Familientypus. In Mischlingsfamilien unterscheiden sich die Kinder stärker voneinander: jedes bildet eine neuartige Variation der divergierenden elterlichen und vorelterlichen Elemente.“

Disclaimer: Das haben sich keine Nazis ausgedacht. Es stammt vom Vordenker der europäischen Einigung. Lediglich die beiden Zitate habe ich verlinkt, weil sie dieses Denkmuster widerspiegeln. Zudem deuten sie auf planvolles Handeln hin. Dass auf der Entscheidungsebene Konsens besteht, ist evident.

Zurück zu den Zukunftsvisionen des JU-Chefs: Wie will der Staat z.B. eine Migrantenquote in Wohnvierteln erzwingen? So, wie bei der Jobvergabe auch, durch „positive Diskriminierung„. Wohnungseigentümer können unter Androhung von Geldbußen gezwungen werden, vorrangig an die zu bevorteilende Gruppe zu vermieten. Dazu könnte man z.B. das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz entsprechend verschärfen.

Verstößt die „positive Diskriminierung“ aufgrund der Herkunft nicht offenkundig gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz in Art. 3 GG? Bislang schon, denn die Erlaubnis in Art. 3 Abs. 2 GG wurde im Jahre 1994 unter Helmut Kohl nur bezüglich des Geschlechts erteilt. Eine Benachteiligung der autochthonen Bevölkerung (sog. „Kartoffeln„) auf dem Wohnungsmarkt zur Bevorteilung von Migranten müsste in Art. 3 Abs. 3 GG erst noch freigeschaltet werden. Dazu bedarf es einer grundgesetzändernden Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag. Der Vorschlag muss aus den Reihen der Union kommen, denn nur so kann es klappen. Wenn er von der SPD oder den Grünen käme, müsste die Union, um ihrer aktuellen Rolle als Scheinopposition gerecht zu werden, dagegen sein.

Merke: Nixon nahm Beziehungen zu China auf. Kohl schaffte § 175 StGB ab und führte die „positive Diskriminierung“ ein, nur Schröder konnte Hartz-IV durchsetzen und nur Merkel konnte die Wehrpflicht aussetzen und den Atomausstieg erklären. Es sind immer die, die eigentlich dagegen sein müssten.