„Mein Name ist Erwin Lottemann, nein Lindemann…“, lautete ein Take aus dem legendären Sketch Loriots.

Beim Business Insider testet man gerade die automatisierte Übersetzung fremdsprachiger Beiträge:

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Und so wurde wie aus Zauberhand aus dem englischen Begriff „Lottery“ der deutsche Begriff „Lotto„. Der „echte“ Redakteur hat nichts gemerkt, und schon hatte man eine Schlagzeile, mit sich Klicks generieren ließen. In Australien, wo das mathematische Kunststück aufgeführt wurde, existiert übrigens eine Vielzahl von Lotterien. Manche entsprechen unserem „Lotto“, andere jedoch nicht. Offenbar hat der Protagonist an Lotterien teilgenommen, wo es anstatt von 49 Zahlen lediglich 40 zu tippen gab. Das ändert zwar nichts an der grundsätzlichen Problematik, dass sich Lotto nicht mit „brute force“ knacken lässt, weil die Hausmarge einfach viel zu groß ist und auch der dreifache Jackpot nicht groß genug ist, um diesen Nachteil zu überwinden, aber offenbar war er erfolgreich. Dass es sich dabei um ein Betrugsschema gehandelt hat, ist nicht ausgeschlossen. In jedem Fall ist diese Methode ein „get-rich-quick-hack„.

Warum er mit diesem scheinbar todsicheren System nur 14 mal gewonnen hat, überrascht. Eigentlich müsste viel häufiger abgeräumt haben. Wieso das Mathematik-Genie nach so vielen Gewinnen immer noch zusätzliche Investoren benötige, um seinen Goldesel zu füttern, bleibt wohl auch sein Geheimnis.

 

Exkurs: Wenn Ihnen die Teilnahme an einer „Lotterie“ angeboten wird, bei welcher der ausgelobte Gewinn den Gesamtpreis der im Pool befindlichen Lose überschreitet, haben Sie entweder Deutschlands dümmsten Lotterieveranstalter vor sich, oder einen Betrüger, der im Zweifel vor Auszahlung ihres Gewinns verschwinden wird. Beim „Lotto“ läuft es grundsätzlich anders, denn dort ist die Anzahl der Lose theoretisch unbeschränkt. Damit ist auch die Anzahl der Gewinner theoretisch unbeschränkt. Es nützt nichts, wenn Sie 3 Millionen Euro für alle denkbaren Kombinationen bezahlen, um damit einen Gesamtgewinn von 4 Millionen Euro abzuräumen, wenn Sie diesen Gewinn am Ende mit Oma Krause teilen müssen. Es nützt auch nichts, wenn Sie ab und zu Alleingewinner sind. Jeder Roulette-Spieler wird schon mal einen direkten Treffer gelandet haben. Auf lange Sicht geht man beim Roulette jedoch zwingend bankrott, weil das Spiel einen negativen Erwartungswert hat. Bei allen solchen vermeintlichen „Gewinnsystemen“, wo im Prinzip auch Greti und Pleti mitmachen könnten, gibt es am Ende nur einen wirklichen Gewinner: Den Systembetreiber. Er ist der man-in-the-middle, der deren Naivität ausnutzt.