In Dresden jährt sich gerade, wie jedes Jahr seit 78 Jahren, mal wieder die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg, als durch alliierte Bombenangriffe eine offenbar schwer zu beziffernde Zahl von Menschen getötet wurde. Der letzte Stand, der von unabhängigen Experten, die von nicht ganz so unabhängigen Politikern berufen wurden, beträgt zwischen 22.700 bis 25.000 Todesopfer. Das Internationale Rote Kreuz hatte die Opferzahlen noch im Jahre 1948 mit 275.000 beziffert, aber man wird sich ja wohl mal irren dürfen. Apropos Irren: Noch im Jahre 2021 hat man bei der WELT darüber gerätselt, ob der Angriff auf Dresden als Kriegsverbrechen zu beurteilen sei, ohne dabei zu einem konkreten Ergebnis zu kommen. Sehr elegant gelöst!

In Dresden marschieren jedes Jahr nicht nur die Neo-Nazis, Ewiggestrige und V-Leute des Verfassungsschutzes auf, sondern auch sog. „Antifaschisten“, die teilweise die kühne Forderung vertreten, Bomber Harris solle gerne nochmal vorbeikommen und seinen Feuerzauber forsetzen. Zudem formieren sich regelmäßig auch noch zivile Bündnisse gegen Rechts. Eines davon ist die Initiative „Dresden WiEdersetzen“. Was das große „E“ bedeuten soll, weiß ich leider nicht. Mir fehlt es insoweit offenkundig an Phantasie. Anyways, für diese Vereinigung wollte offenbar vor Ort ein Anwaltskollege tätig werden und hat dafür(?) einen Platzverweis erhalten. Sollte dies in der Tat so gewesen sein, wäre es natürlich ein absoluter Skandal. Eine Fortsetzungsfestellungklage muss hier einfach Aussicht auf Erfolg haben, schon allein aus Prinzip.

Sollten Sie sich fragen, ob jemals Überlebende der Bombenangriffe zu Wort gekommen sind, so übersehen Sie, dass die für Historiker als unglaubwürdig gelten. Deutsche Zeitzeugen spielen in der historischen Forschung zum 2. Weltkrieg grundsätzlich keine Rolle. Es zählt nur die internationale Sicht auf die Geschehnisse, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass bei diesen Deutschen angeblich eine Tendenz zu Selbsterniedrigung und Apologetik bestehe.

Nachtrag (22.01.2024): Quasi über Nacht ist die Gedenkschrift am Altmarkt verschwunden. Offenbar gab es ein Kommunikationsproblem.