Ein chinesischer „Spionage-Ballon“ wurde vom Wind auf amerikanisches Hoheitsgebiet gepustet. Dies ist offenbar ein solch dreister und unvorstellbarer Tabubruch, dass unsere Presse diesem „Zwischenfall“ täglich neue Aufmerksamkeit schenkt. Der Vorgang in Tonkin im Jahre 1964 war ein Witz dagegen.

Wie kann es sein, dass die USA mit Echolon die gesamte Welt abhören, mit Hilfe von Satelliten bereits seit 1969 dem Feind durchs Fenster bei der Arbeit zuschauen, Überflüge veranstalten, Ballons steigen lassen, oder Regierungen aus aller Welt manipulierte Chiffiergeräte unterschieben, und niemand regt sich darüber auf? Diese Liste könnte man endlos fortsetzen. Wie kann es sein, dass die USA scheinbar immer alles richtig machen?

Dafür gibt es zwei Erklärungen: Die naheliegende physische Erklärung lautet, dass die westlichen Medien durch die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press beeinflusst werden. Die deutsche Presseagentur, die aus den Nachrichtenagerturen der drei West-Alliierten hervorgegangen ist, bezieht z.B. einen Teil ihrer täglichen Meldungen aus dieser Quelle. Die metaphysische Erklärung, die auf die auf den biblischen Sündenfall zurückgeht, besteht darin, dass sich US-Präsidenten seit George Washington offenkundig einzubilden scheinen, vom Baum der Erkenntnis gegessen zu haben.

„Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.“ – Genesis 3.5

Diese Idee stammt übrigens nicht von mir, sondern von Papst Leo XIII. Wer sie für kompletten Humbug hält, übersieht ein winziges Detail, dass der Papst von 1870 bis 1964 als unfehlbar galt. Heutzutage darf der Papst, wie jeder andere, von „Stimmen aus Deutschland“ für seine Aussagen kritisiert werden.

 

Nachtrag (09.02.2023): Einigen wir uns auf „Freiheitskämpfer„.