Die Hintergründe der Ukraine-Krise kann man nach kurzer Recherche auf die NATO-Osterweiterung reduzieren. Der große Streitpunkt sind insoweit die Zusagen der NATO-Vertreter im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung. Anscheinend gab es solche Zusagen, jedoch nicht in schriftlicher Form, was den Wissenschaftlichen Dienst in einem Gutachten dazu bewog, die Unverbindlichkeit selbiger zu behaupten, mit anderen Worten: April, April.

Ich nehme diesen Vorfall zum Anlass, um auf einen anderen hinzuweisen, der die deutsche Geschichte beeinflusst hat, wie nichts zuvor: Die deutsche Kapitulation im 1. Weltkrieg. Die unglückliche Wendung begann im Jahre 1915 mit der Versenkung der RMS Lousitania. Damals stand die Behauptung im Raum, dass die USA trotz ihrer Neutralität Kriegsmaterial nach England liefern. Dies solle mit Hilfe der Lousitania geschen, wobei die Passagiere als menschliches Schutzschild dienten. Dir Vorwurf wurde selbstverständlich als Fake News zurückgewiesen. Niemand war dafür besser qualifiziert, als die Erfinder der modernen Fake News. Nichts desto trotz ließ die Deutsche Botschaft damals eine Reisewarnung in allen Tageszeitungen abdrucken.

 

 

Diese Warnung wurde natürlich weitgehend ignoriert, nicht zuletzt durch den amerikanischen Unternehmer Alfred Vanderbilt. Daran sieht man sehr schön, wie sich schon damals zahlreiche Prominente bewusst oder unbewusst vor den Karren der Kriegstreiber und ihrer Propaganda spannen ließen.

Während man die Narrative der „sauberen“ Lousitania aufrecht erhielt, gab es im Jahre 1982 eine Warnung an Tauscher, dass das Wrack möglicherweise doch eine gefährliche Ladung birgt. Besonders hübsch ist, dass in Wikipedia direkt unter dem Eintrag „Verschwörungstheorie“ der Eintrag „Das Wrack der Lusitania und seine Erforschung“ zu finden ist, wo kleinlaut zugegeben wird, dass man im Jahre 2008 im Wrack der Lousitania leider doch Gewehre und vier Millionen Patronen gefunden hat. Hat das irgendwas an der historischen Bewertung geändert? Nein, natürlich nicht. Deutschland war an allem schuld.

Fast Forward: Im Januar 1918 machte der amerikanische Präsident Woodrow Wilson mit seinem 14-Punkte Plan einen Vorschlag, wie man den Krieg beenden könne. Wie man in der Wikipedia lesen kann, war die eigentliche Absicht, die Friedensverhandlungen zwischen Deutschland und Russland zu torpedieren. Das ist aus heutiger Sicht natürlich besonders makaber, denn damals ging es unter anderem um die Ukraine, die übrigens als eigener Staat an den Verhandlungen zum Vertrag von Brest-Litowsk teilnahm. Nach der Novemberrevolution in Deutschland durch linke Kräfte, die den Sturz der Monarchie zur Folge hatte, vereinbarte die Übergangsregierung auf Basis dieses 14-Punkte Planes den Waffenstillstand von Compiegne.

 

 

Das Heer – „im Felde unbesiegt“ – ließ sich entwaffnen, doch dann wurde auf einmal klar, dass es sich offenbar um ein Missverständnis gehandelt hatte. Wilson hatte es leider doch nicht so gemeint. Das Ergebnis war der Versailler Vertrag. Natürlich wurde damals auch der Friesensvertrag von Brest-Litowsk annuliert und damit die Wurzel der Probleme geschaffen, über die unsere Medien heute den ganzen Tag lang berichten. Der Amtsnachfolger Wilsons haut natürlich auch wieder auf den Putz. 100 Jahre später hat sich offenkundig nichts geändert. Die „Player“ sind dieselben, nur die Fake News sind andere. Seit 100 Jahren wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Wer so dumm ist, darauf reinzufallen, bezahlt mit seiner Freiheit. 1918 war es Deutschland.

 

P.S.: Auch im Vorfeld des 2. Weltkrieges wurden von den USA Zusagen an Polen und Frankreich gemacht. Geliefert wurde an England und die UdSSR.