Die neuste Meldung lautet, dass sich die US-Regierung in das Verfahren gegen die Bayer AG eingeschaltet hat. Der Vorgang verdient eine kurze Zusammenfassung: Im September 2016 war es gelungen, die Bayer zur Übernahme des amerikanischen Argarchemiekonzerns Monsanto zu bewegen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits massenweise Klagen anhängig, die von Bayer quasi mitgekauft wurden. Bereits 2012 wurde Monsanto wegen Vergiftung eines Landwirts zu Schadensersatz verurteilt. Bereits wenige Wochen später, im Oktober 2016, startete die internationale Kampagne gegen Monsanto. Der bislang letzte Schritt ist das besagte Eingreifen der US-Regierung zu Lasten des deutschen Chemiekonzerns.

Dazu sollte man auch die Firmengeschichte der Bayer AG kennen, denn sie ist eine der drei Töchter der I.G. Farben, die nach dem 2. Weltkrieg von den Alliierten mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 9 zerschlagen wurde. Die beiden anderen Töchter sind die BASF und die Hoechst AG.

Die Hoechst AG hat Mitte der 90er Jahre zwei amerikanische Chemiekonzerne übernommen und geriet in der Folge in Schieflage. Sie wurde daraufhin im Jahre 1998 von dem französischen Chemiekonzern Rhone-Poulenc (Aventis) übernommen und zerschlagen. Dieser Vorgang war so ungewöhnlich, dass ein ehemaliges Vorstandsmitglied darüber ein lesenswertes Buch geschrieben hat.

Die Alliierten begründeten dies damals wie folgt: „Um jede künftige Bedrohung seiner Nachbarn oder des Weltfriedens durch Deutschland unmöglich zu machen, und mit Rücksicht auf die Tatsache, daß die I.G. Farbenindustrie sich wissentlich und in hervorragendem Maße mit dem Ausbau und der Erhaltung des deutschen Kriegspotentials befaßt hat.“ Sollte es den USA gelingen, die Bayer AG zu ruinieren, stünde auf der „to-do-list“ noch die BASF.

Native Menschen mögen weiterhin glauben, dass Deutschland von Freunden umzingelt ist. Alle Indizen deuten jedoch auf das genaue Gegenteil hin.