Manche, insbesondere ehemalige Staatsbürger der ehemaligen DDR, werden vielleicht noch die sog. „Antifa-Schulen“ kennen. Dahinter verbargen sich sowjetische Umerziehungslager für deutsche Kriegsgefangene, in denen man für vorbildliches Verhalten mit günstigeren Haftbedingungen belohnt wurde. Erfolgreiche Absolventen dieser Kurse wurden nach Kriegsende in der Verwaltung der SBZ eingesetzt und natürlich von der späteren DDR übernommen.

Wenigere dürften wissen, dass es ähnliche Umerziehungsveranstaltungen auch bei den Amerikanern und den Engländern gab. Dort wurden analog viele Nachkriegskarrieren in Westdeutschland vorbereitet. Die bekanntesten Namen lauten Walter Hallstein als Lehrer, und Helmut Schmidt als Musterschüler.

„SCHMIDT: Deutsche Kriegsgefangene haben ja in den Lagern überall Universitäten oder Volkhochschulen aufgemacht. Wir hatten also Kurse und Lehrgänge, und Bohnenkamp hielt einen Vortrag mit dem Titel „Verführtes Volk“, in dem er eine Generalabrechnung mit den Nazis versuchte. Das führte dazu, dass die Mehrheit der jüngeren Offiziere uns für Nestbeschmutzer hielt. Da die Engländer Spione im Lager hatten, bekamen sie das mit, und wir wurden entlassen, und die anderen mussten noch zwei Jahre in französischen Bergwerken arbeiten.“

Noch weniger bekannt ist, dass es solche Schulen auch für künftige Theologen gab. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Deutschland nämlich auch die Evangelische Kirche einer inhaltlichen Neuausrichtung unterworfen. Die inhaltliche Neuausrichtung Katholische Kirche, die natürlich nicht fehlen durfte, erfolgte 1965 durch das Zweiten Vatikanischen Konzil, also mit 20 Jahren Verspätung. Dies lag daran, dass man mit dem Umbau bis zum Ableben des damaligen Papstes warten musste. Deshalb konnte das Projekt erst im Jahre 1959 beginnen. Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.

Wer sich wundert, warum EDK-finanzierte Rettungsschiffe im Mittelmeer zeitweise unter Antifa-Flagge fuhren, oder ehemalige Pastoren – im dpa-Verteiler – „völkische Siedler“ bekämpfen, die EKD zugleich jedoch die Neuansiedlung aus anderen Regionen der Welt begrüßt, sollte sich darüber nicht wundern. Die Entwicklung ist völlig stringent. Man muss lediglich das Muster erkennen. Dieses ist seit der Reconstruction-Phase nach dem US-Bürgerkrieg bekannt.

P.S.: Die Umerziehungslager in China finden international nur wenig Zuspruch. Das dürfte auch daran liegen, dass Präsident Xi ein dunkles Ziel verfolgt.