Nach dem Debakel in Frankreich, das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 anzuheben, ist man bei der CDU auf eine ganz tolle Idee gekommen: In dem Land, in dem die fleißigen Steuerknechte und Steuermägde erst ab 65-67 abschlagsfrei ihren verdienten Ruhestand genießen dürfen, soll nun künftig die Lebenserwartung der Maßstab für das Renteneintrittsalter sein. Das hat einen Vor- und einen Nachteil: Der Vorteil ist, dass Deutschland künftig das Land mit der statistisch höchsten Lebenserwartung der Welt werden wird. Wetten, daß…? Der Nachteil ist, dass Frauen im Schnitt fünf Jahre länger leben als Männer, weshalb Frauen im Schnitt eigentlich auch erst zwei Jahre später in Rente gehen dürften. Es gibt jedoch zwei Möglichkeiten, um dieses Problem Herausforderung zu lösen: Die eine besteht darin, den Durchschnitt zu bilden. Dann wären Männer benachteiligt und Frauen bevorteilt. Ich tippe mal darauf, dass das geplant ist. Die andere besteht darin, einfach zum passenden Zeitpunkt das Geschlecht zu wechseln. Dadurch leben diese XY-Frauen zwar nicht länger, können jedoch früher Rente beziehen. Das wiederum würde wegen der vermeintlichen Umgehungsgefahr großes Geschrei erzeugen.

Letztlich ist das Renteneintrittsalter ohnhin nur eine mittelbare Größe, denn ab 50 ist man am Arbeitsmarkt kaum noch vermittelbar. Dann geht es nur noch darum, wie man sich irgendwie durchschlägt, ohne Hartz IV Bürgergeld beantragen zu müssen. Dann wäre nämlich relativ schnell auch das schöne kleine Eigenheim im Grünen weg, bei dem man gerade die voll funktionsfähige Heizung ausgetauscht hat.

In diesem Zusammenhang ist auch noch zu erwähnen, dass der Staat dieses 27 Milliarden Euro in potentielle künftige Rentenzahler investiert. Keiner soll sagen, dass man sich keine Mühe gibt, die demographischen Probleme Herausforderungen zu meistern, die man mit der Großen Familienrechtsreform in den 70er Jahren geschaffen hat. Es hat einen Grund, warum die Alterspyramide zusammengebrochen ist, und der liegt seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht an Kriegen, sondern an politischen Entscheidungen der SPD, die von der scheinkonservativen CDU Helmut Kohls nicht rückgängig gemacht wurden.