Elegant gelöst wurde das Problem, dass Deutschland regelmäßig beim Eurovision Song Contest den letzten Platz belegt, indem man diesmal unter der Regenbogenflagge gestartet ist. Wer in seinen Gesangsfähigkeiten, oder z.B. auch beim Fußballspielen, offenbar eher unterdurchschnittlich begabt ist, sollte künftig unter einer generischen Flagge antreten. Letztlich schlägt man so zwei Fliegen mit einer Klappe, denn auch der Nationalismusvorwurf wird damit entkräftet. Immer, wenn in Stadien die Bundesflagge weht, ist unsere Presse völlig aus dem Häuschen (2006, 2008, 2010, 2012, 2014, 2016, 2018).

 

Die Idee finde ich nicht schlecht, sie ist aber auch nicht neu, denn in diesem Zusammenhang ist an das Panzerschiff „Deutschland“ zu erinnern, das nach Kriegsbeginn in „Lützow“ umbenannt wurde, weil kein Schiff mit dem Landesnamen sinken durfte. Diesen Erfolg wollte man seinen Gegnern nicht gönnen.

 

Nachtrag (15.05.2023): Nun hat sich Thomas Gottschalk zu Wort gemeldet und spricht von einer Verarschung. Das würde ich so nicht unterschreiben. Deutschland bekommt vielmehr, was es verdient. Wer sich gegenüber dem Ausland als komplett devoter Bückling inszeniert und dabei jede sich bietende Gelegenheit, den sprichwörtlich „letzten Strohhalm“, nutzt, um seine anscheinend nicht mehrheitsfähige ideologische Botschaften zu verbreiten, muss sich nicht wundern, wenn er dafür abgestraft wird. Mit anderen Worten: Propaganda will offenkundig niemand sehen. Der letzte Platz ist der ultimative Beweis.