Der Chef der Polizeigewerkschaft hat die Bundesinnenministerin vor einem „offensichtlichem Realitätsverlust“ gewarnt. Was erlaube Teggatz? Auf diese Unverfrorenheit kann es nur eine Reaktion geben: Einen neuen Chef für die Polizeigewerkschaft. Warum besetzt den Posten eigentlich immer noch ein Mann? Schon allein deshalb besteht dringender Handlungsbedarf, könnte man meinen. Mitglied der CDU und CSU soll er auch sein. Geht das überhaupt?

Im Übrigen hat der Mann den offensichtlichen Unterschied zwischen Realpolitik und Idealpolitik nicht verstanden. In der Realpolitik ist jeder Nationalstaat ein Fass mit Boden, in der Idealpolitik der Werte, Träume und Wunschvorstellungen, gibt es keine Nationalstaaten mehr und alle Menschen sind Freunde. Die gesamte Welt ist ein einziges Fass, das gar nicht auslaufen kann, allenfalls überlaufen. Wenn die internationale Völkergemeinschaft beschließt, dass künftig alle Menschen auf dem Gebiet leben sollen, das unter dem Namen „Bundesrepublik Deutschland“ in der Landkarte eingezeichnet ist, dann ist das kein Problem, sondern allenfalls eine organisatorische Herausforderung. Es wäre nicht die erste Herausforderung, an der die Deutschen gescheitert sind.