Der Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns Matthias Döpfner wurde entweder von Diensten abgehört, oder von Mitarbeitern aus seinem engsten Umfeld denunziert, denn zum Vorschein kamen SMS-Nachrichten mit abträglichen Äußerungen. Bemerkenswert sind die folgenden beiden Aussagen:

„Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Dazwischen tun sie es nicht.“

„Meine Mutter hat mich immer vor den Ossis gewarnt. Von Kaiser Wilhelm zu Hitler, zu Honecker, ohne Zwischendurch US-Reeducation genossen zu haben. Das führt in direkter Linie zur AfD.“

Mit einem geschätzten Privatvermögen von über einer Milliarde Euro, genießt der promovierte Musikwissenschaftler die Vorteile der US-Reeducation offenbar in besonderem Maße, nicht zuletzt, weil er sie selbst aktiv fördert. Nicht ohne Grund lauten die Unternehmensgrundsätze des Springer-Verlages:

  1. Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa.
  2. Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.
  3. Wir befürworten das transatlantische Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa.
  4. Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein.
  5. Wir lehnen politischen und religiösen Extremismus und jede Art von Rassismus und sexueller Diskriminierung ab.

Was die behauptete Bipolarität der Ostdeutschen zwischen Kommunismus und Faschismus anbetrifft, so handelt es sich in beiden Fällen um den sog. „Kollektivismus„. Der eine zentrale Unterschied besteht darin, dass Kommunisten die totale Ergebnisgleichheit verwicklichen wollen, während Faschisten Hierarchien als wünschenswert ansahen und Eliten förderten. Damit verbunden war aber auch die gesellschaftliche Verpflichtung der Starken, sich um die Schwachen zu sorgen. Deshalb bezeichneten sich sowohl die SED, als auch die Nazis, als „Sozialisten“. Der andere bestand darin, dass die Nazis ihren Sozialismus auf den eigenen Staat begrenzten, während internationale Sozialisten weltweit agieren. Kurt Schuhmacher lag daher mit seinem Framing der „rot-lackierten Nazis“ nicht ganz richtig, wie auch die LINKE-Abgeordnete Wawzyniak bezüglich ihrer Einschätzung der SED nicht ganz falsch lag. Dass sich heutige Sozialisten von diesen totalitären Systemen abgrenzen wollen, liegt auf der Hand. Das ändert jedoch nichts am damaligen Selbstverständnis.

Was die Reeducation durch die Amerikaner anbetrifft, so war dies vermutlich die größte Katastrophe für Deutschland überhaupt und schlimmer als jeder verlorene Krieg. Sie begnügte sich nämlich nicht nur damit, den Deutschen klarzumachen, dass Hitler ein Verbrecher war, sondern sie räumte zugleich in einem großen Aufwasch die gesamte deutsche Kultur, Tradition und Geschichte ab und erklärte alle großen Deutschen pauschal zu Verbrechern. Heute leben in Westdeutschland deutschsprechende „Amerikaner“, nur ohne die Vorteile, echter Amerikaner. Eine deutsche Leitkultur ist nicht [mehr] erkennbar.

Das hat natürlich einen Grund, nämlich ein Erklärungsmodell amerikanischer Sozialwissenschaftler für die vermeintliche Kriegslust der Deutschen, das in dem US Propaganda-Film „Here is Germany“ vorgestellt wird. Dieser Geschichtsunterricht auf Disney-Niveau, endet mit der Erkenntnis:

„We have rid him of Hitler, and the General staff, and Nazism, and militarism, but we have not rid him of Frederick, and Bismark, and the Kaiser, of his history and his traditions. That he must do for himself. Until he does, he is still a potential enemy of civilization. Only when he does can he take his place in the society of man. Then, and then only, will the German farmer, the German mailman, the German cop be like the folks back home. Then, and then only, can beautiful Germany, industrious Germany, cultured Germany join the peaceful nations of the world.“

Diesen Erziehungsauftrag erfüllen Herr Döpfner und die gesamte deutsche Presse seit 75 Jahren offenbar mit großer Hingabe. Er ist jedoch nicht auf die Medien beschränkt, sondern gilt umfassend. Deshalb wird z.B. das Bismarck-Zimmer umbenannt und das Bismarck-Denkmal in Hamburg „entmächtigt“. 1945 hieß es noch, dass die Amerikaner notfalls für immer bleiben werden. Manche glauben, wenn alle alten Denkmäler entmächtigt sind und nur noch amerikanische Musik im Radio läuft, dann gehen sie vielleicht und nehmen ihre Atombomben mit. Dieser naive Wunsch dürfte sich jedoch nicht erfüllen.

 

 

Was die Rolle der BILD-Zeitung anbetrifft, so wurde in einem Spiegel-Artikel aus dem Jahre 2011 behauptet, sie übernehme immer wieder die Rolle einer rechtspopulistischen Partei, die [damals] im deutschen Politikbetrieb fehle. Die TAZ zitierte diesbezüglich eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung: „[Die BILD-Zeitung geriere sich] als eine Art außerparlamentarische Opposition, die allerdings kein Interesse daran hat, dass das Volk selbst sich wehrt“. Damit wird ein zentraler Bestandteil der Umerziehung benannt. CDU und BILD-Zeitung sedieren die im Kern immer noch konservative deutsche Bevölkerung, während an den Schulen neue Generationen systemkonformer Bürger herangezogen werden, die durch Selbsthass, Desinformation und Diskreditierung der deutschen Kultur, Tradition und Geschichte beraubt werden. Wer es medial besonders gut gemacht hat, gewinnt den Grimme-Preis für Umerziehung.