Wie die FAZ vermeldet, ist Deutschland nun – noch vor China und Japan – der größte Gläubiger der Welt. Das ist insoweit bemerkenswert, weil es keine Möglichkeit zur Zwangsvollstreckung gibt. Dazu kommt noch der Umstand, dass das Weltwirtschaftssystem auf Schulden basiert, wo alte Schulden durch neue Schulden abgelöst werden. Mit anderen Worten: Das Geld ist weg. Wer meint, die verlorenen Weltkriege hätten heute keine Nachteile mehr, liegt falsch. Das erkennt man daran, dass auch Japan vorne dabei ist, bei denen, die ihre Kunden anschreiben lassen. China ist nur mit im Boot, wegen Nixon.

Ein Großteil der uneinbringbaren Ansprüche ist das Ergebnis von TARGET2, das dem Europäischen Zentralclearing im Zweiten Weltkrieg ähnelt. Ironisch wirkt in diesem Zusammenhang, dass letzteres von dem Historiker Werner Röhr als „verhohlener Raub“ bezeichnet wurde. Historiker unterliegen natürlich auch gewissen Sachzwängen. Ich bin mir sicher, dass er sich gegenüber TARGET2 zurückhaltender geäußert hätte, denn EU-Kritik macht leicht unbeliebt.