Bei VICO findet man Informationen zu einer Studie über Hasskommentare im Internet. Besonderer Magnet für sog. „Hasskommentare“, die aufgrund der Meinungsfreiheit grundsätzlich staflos sind, sollen dabei laut einer Absatzüberschrift die Themen Religion, Feminismus und Fußball sein, obwohl in dem Absatz selbst noch viele andere Themen erwähnt werden. Mich interessiert in diesem Zusammenhang, welche Reaktionen der folgende Tweet erzeugt:

 

 

Mir scheint, es geht dabei nämlich nicht allein um politischen Feminismus, sondern vielmehr um die Kombination von Feminismus mit völlig abwegigen Behauptungen und Schlussfolgerungen. Wenn Männer durch einen Tankrabatt mehr Geld sparen, als Frauen, dann besteht keine Kausalität, sondern allenfalls Korrelation, denn Frauen ist das Autofahren nicht verboten. Dabei wird zudem ignoriert, dass es sich bei den Fahrzeugen nicht selten um Familienfahrzeuge handelt, die auf gemeinsame Kasse beider Eheleute betrieben werden. Last but not least ist die Beseitigung von Nachteilen keine Bevorteilung. Genau das ist das Kernargument des Feminismus, das im Übrigen durch die Formulierung in Art. 3 Abs. 2 GG zum Ausdruck gebracht wird.

Dieser Tweet ist aus meiner Sicht inhaltlich komplett daneben. Er wird Widerspruch provozieren, der sich emotional in Hass steigern kann. Das Ergebnis sind erwartungsgemäß überdurchschnittlich viele „Hasskommentare“, von denen erwartungsgemäß sogar einige strafrechtlich relevant sein werden. Damit steht die Frage im Raum, ob die Verfasserin mit dem Tweet möglicherweise sogar solche Beleidigungen konkret provozieren möchte, also quasi als Agent Provocateur in eigener Sache. Klar ist nämlich auch, dass extreme „Hasskommentare“ weit überwiegend von männlichen Parteigegnern kommen werden.