Die Medienlandschaft in Deutschland ist bekanntlich geteilt. Auf der einen Seite haben wir die ehemalige Lizenzpresse, die ihre Einfärbung seit 75 Jahren nie geändert hat. Auf der anderen Seite haben wir die öffentlich-rechtlichen Medien, die sich in Deutschland immer noch über Zwangsgebühren finanzieren und direkt auf die Alliierte Militärregierung zurückgehen. Natürlich unterstehen sie mittlerweile einer anderen Aufsicht, die jedoch ausnahmslos mit zuverlässigen Personen besetzt ist. Die Propaganda für die Unterschicht, die zumeist nur die Überschrift liest, wird heutzutage von beiden Seiten kostenlos ins Netz gestellt. Die BILD-Zeitung nimmt insoweit eine Sonderstellung ein, denn dort sind die Texte nicht nur auf einen Wortschatz von ca. 400 Worten reduziert, einen Vorläufer der sog. „Einfachen Sprache“, sondern man arbeitet auch mit visuellen Eindrücken. Ein Bild sagt bekanntlich mehr, als tausend Worte. Festhalten lässt sich insoweit, dass Inhalte, an deren Kenntnisnahme ein übergeordnetes Interesse besteht, für alle frei zugänglich sind.

Interessanter wird es bei den Inhalten, für die man bei der Presse weiterhin selbst bezahlen muss. Als konservativ systemkritisches Medium zeichnet sich hier insbesondere die WELT aus. Der neuste Artikel zur Umerziehung der Kinder durch die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten ist dafür nur ein Beispiel von vielen (vgl. z.B. auch hier, hier und hier). Man kann daher nicht grundsätzlich sagen, dass die Desinformation in Deutschland durch Unterdrückung bestimmter Themen im veröffentlichten Diskurs vollständig ist. Heikle Themen werden lediglich so angesprochen, dass die Unterschicht, die sich diese Information nicht leisten kann, davon nichts mitbekommt. Wir haben de facto Zweilassenmedien, ähnlich wie die Zweiklassenmedizin, wo der Privatpatient von Chefarzt behandelt wird, während die Kassenpatienten von Niedriglohnmedizinern versorgt werden, die bisweilen in der Dritten Welt studiert haben. Letztlich hebt sich die Anzahl derjenigen, die das Angebot WELT+ nutzen, gegenüber denjenigen, die sich von Spiegel+ berieseln lassen, weitgehend auf.