Es war abzusehen, dass sich nach dem Abgang der Kanzlerin praktisch das gesamte Establishment von ihr lossagen wird, genau wie einst im besetzten Frankreich angeblich auch alle in der Resistance gewesen waren. Man hat es lediglich nicht gemerkt, weil sie dabei sehr geschickt agieren mussten, um nicht enttarnt zu werden. Den Vogel abgeschossen, und daran kann kein Zweifel bestehen, hat jedoch der Künstler Wilhelm Koch mit seinem jüngst enthüllten Reiterstandbild der Kanzlerin. Nun rätseln alle, was uns der Künstler damit sagen möchte. Es handelt sich bei dem Exponat auch nicht um eine Bronze im Stile Arno Brekers, sondern um Beton aus dem 3D-Drucker, die preiswerte Version, die der Schaffensphase der Kanzlerin eher gerecht wird. Die WELT behauptet übrigens, diese Statue sei bundesweit einzigartig und ignoriert dabei nicht nur die Bismarck-Reiterstatue in Bremen, sondern auch die vielen Kaiser-Wilhelm-Denkmäler, welche man bei der FAZ so gerne auf den Sperrmüll verbannen möchte. Zugegeben, die Kanzlerin als Motiv ist neu.

Um die Sache aufzulösen: Aus meiner Sicht ist diese Reiterstatue genausowenig eine Würdigung, wie der neue Song von K.I.Z. eine Danksagung ist. Eine Preisgabe der Lächerlichkeit unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit, die in Deutschland außer Verbrechen fast alles erlaubt, dürfte es beschreiben.