Im Mittelalter gab es den Bauernkrieg, der bekanntlich von den Bauern verloren wurde. Das Symbol der Bauern war übrigens die Regenbogenflagge. Einer ihrer Anführer war Florian Geyer. Seine Person ist heutzutage allerdings umstritten, denn er wurde – ohne gefragt zu werden – 400 Jahre später von den Nazis für deren Propaganda instrumentalisiert. Es kommt sogar noch schlimmer, denn der umstrittene sog. „Heimatsänger“ Heino hat diesbezüglich in den 70ern das umstrittene Lied „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen“ aufgenommen. Das geht natürlich gar nicht und wird hier ausdrücklich verurteilt.

Anyways, es geht hier natürlich um den Bauernaufstand in den Niederlanden, dem selbstverständlich dasselbe Schicksal droht. Selbstverständlich steht auch hier der Nazi-Verdacht im Raum, denn die holländischen Bauern denken natürlich in erster Linie an sich selbst, und jeder Egoist ist bekanntlich im Kern ein kleiner Nazi. Das geht natürlich gar nicht und wird hier ausdrücklich verurteilt. Nur wer ausschließlich an andere denkt, handelt gut und richtig.

Was war passiert? Die progressive niederländische Regierung, die genauso die Politik der Vereinten Nationen umsetzt, wie alle anderen auch, ist auf die wundervolle Idee gekommen, gegen die Verseuchung der Umwelt durch Ammoniak und Nitrat (= Gülle) vorzugehen. Die neuen Regeln bedeuten faktisch das Aus für ca. 30% der Bauernhöfe in Holland. Anstatt dies zu begrüßen, dass sie endlich etwas für die Gemeinschaft beitragen können, leisten diese egoistischen selbstsüchtigen Selbst- und Fremdversorger unbotmäßigen Widerstand. Das geht natürlich gar nicht und wird hier ausdrücklich verurteilt.

Last but not least ist an das Gegensatzmodell zu erinnern: Nur wer das genaue Gegenteil der Nazis tut, handelt gut und richtig. Bei den Nazis gab es den Reichsnährerstand und besondere Gesetze und Maßnahmen zur Förderung der Agrarindustrie, weil man der Auffassung war, dass die Bevölkerung auf Nahrung angewiesen sei. Das geht natürlich gar nicht und wird hier ausdrücklich verurteilt. Am besten wäre eine Welt ohne Vieh, ohne Bauern, überhaupt ganz ohne Menschen, einfach nur unberührte Natur, wohin das Auge blicken würde, wenn es noch Augen gäbe, die dieses Paradies erblicken könnten.

Wir sind bestimmt auf dem richtigen Weg. Die Idee, immer mehr Menschen in Europa anzusiedeln und gleichzeitig für Nahrungsmittelknappheit zu sorgen, ist brilliant. Sie erinnert an den Atomausstieg bei gleichzeitgem Umstieg auf E-Autos. Wer das alles nicht versteht, muss sich keine Sorgen machen, denn verstehen muss es allenfalls die Obrigkeit. Die Untertanen müssen sich lediglich damit abfinden und die Anweisungen umsetzen. So war es schon immer.