Nach den jüngsten Protesten widerborstiger Landwirte in Holland, sind nun in Rheinland-Pfalz die Traktoren auf der Straße. Grund der Aktion ist eine angedrohte EU-Verordnung, die angeblich bereits mittelfristig das Aus für die heimische Lebensmittelversorgung bedeutet.

Das Thema muss man natürlich aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren. Wie bei jedem Nullsummenspiel, gibt es Gewinner und Verlierer. Wenn die deutschen Landwirte verlieren, dann ist das nicht zwingend schlecht, denn es gewinnen die Landwirte unserer „Freunde und Partner“ auf der ganzen Welt. Warum sollen die nicht auch mal gewinnen? Das ist doch nur fair!

Desweiteren ist die Abhängigkeit Deutschlands von ausländischen Lebensmitteln nicht zwingend nachteilhaft, denn dann zeigen auch Sanktionen gegen die Bundesrepublik, wie sie erst jüngst in Großbritannien angedacht wurden, auch die gewünschte Wirkung. Mit einer Hungerblockade hat man bereits vor 100 Jahren die Unterzeichnung des Versailler Vertrages erzwingen können. Hat doch super geklappt. Von der Idee her, ist das gar nicht mal so schlecht.

Last but not least, ist völlig egal, ob deutsche Landwirte vor Ort gegen EU-Verordnungen protestieren, denn in Brüssel gilt seit dem Vertrag von Maastricht im Jahre 1993 insowit das Mitentscheidungsverfahren, das heißt Deutschland kann ganz einfach von den „Freunden und Partnern“ überstimmt werden. Bei der EU-Übernahmerichtlinie hat das bekanntlich auch hervorragend funktioniert. Man darf die Entwicklung nicht immer durch die nationale Brille sehen. Frei nach John F. Kennedy: Es kommt nicht darauf an, was unsere „Freunde und Partner“ für uns tun, im Zweifel gar nichts, sondern darauf, was wir für unsere „Freunde und Partner“ tun. Das ist Solidarität! Wenn künftig die Lebensmittel knapp werden und die Preise ansteigen, einfach cool bleiben.