Dass „moderne Kunst“ bisweilen mit Sperrmüll verwechselt wird, ist kein neues Phänomen. Mir war der sog. „Skulpturenpark“ in Karben aus diesem Grund schon immer ein wenig suspekt. Irgendwie fühle ich mich durch diese Exponate an Altmetall bzw. an Bauschrott erinnert, aber das „Ding“ hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag, und wer bin schon ich, der offenkundig den tieferen Sinn dieser Kunst nicht versteht? Künstler kann jeder sein, Experte nicht.

Es soll mir aber nicht um den Kunstbegriff des Art. 5 Abs. 3 GG gehen, der bekanntlich extrem weit verstanden wird, nicht zuletzt, weil der Kunstbegriff im Dritten Reich nicht am Wollen, sondern am Können ausgerichtet war, und die Reichskunstkammer sich anmaßte, dies anhand von sog. „Qualitätskriterien“ beurteilen zu können. Es geht mir vielmehr um die Metallskulptur eines Karbener Künstlers, die dort im Oktober letzten Jahres aufgestellt wurde:

Die „Werte“ der SPD – gestiftet von der SPD.

Auf die Idee, ein Kunstwerk mit Parteipropaganda zu verbinden, muss man erst mal kommen. Dass das dann auch noch in einem öffentlichen Park vom politischen Gegner genehmigt wird, ist ein absoluter Knaller. An dieser Stelle darf man nicht vergessen, dass die Kurt-Schumacher-Schule ihren Namen erhielt, als die SPD in Karben noch an der Regierung war. Das ist etwas völlig anderes, denn man hat sich damals seine Parteipropaganda einfach selbst genehmigt. Ok, vielleicht waren die Entscheidungsträger auch von dem überwältigenden Erfolg des „Freundschaftsbrunnens“ an der Gehspitze geblendet.

 

P.S.: Immer noch besser, als das folgende „Exponat“, könnte man meinen.