Die neuste Meldung lautet, dass der erst kürzlich abgewählte brasilianische Faschist seinem Nachfolger, dem linken Wunschkandidaten der westlichen Wertegemeinschaft, den verdienten Sieg wohl doch nicht gönnt. Stein des Anstoßes sind die bei der Wahl eingesetzten Wahlcomputer, die angeblich leicht zu manipulieren seien. Der Witz dabei ist jedoch, dass es nicht ausreicht, dass ein System theoretisch manipulierbar ist. Die Manipulation muss auch noch praktisch nachgewiesen werden. Das dürfte im vorliegenden Fall nicht leicht werden. Mit ziemlicher Sicherheit ist es sogar unmöglich.

Zu solchen Wahlcomputern lässt sich generell sagen, dass es nicht ausreicht ein Exemplar zu untersuchen, denn das kann das einzige Exemplar sein, das nicht manipuliert wurde. Es reicht auch nicht aus, die Software zu untersuchen, denn die Manipulation kann bei der Hardware erfolgen. Deshalb ist auch die Aussage, das System sei „absolut robust„, komplett irreführend. Immer wenn irgendwelche Microchips zum Einsatz kommen, die im Ausland hergestellt werden, ist gar nichts robust, und schon gar nicht absolut. Das beste Beispiel ist die Operation Rubikon. Natürlich besteht ein großes Interesse Dritter, auf die Wahlen in Brasilien Einfluss zu nehmen. Entsprechend groß kann auch der betriebene Aufwand sein. Im Übrigen kann auch, was oftmals übersehen wird, die Infrastruktur, durch welche die Wahlcomputer mit den zentralen Erfassungsstellen vernetzt sind, manipuliert werden. Alles ist möglich.

 

Nachtrag: Und schwupps wurde die Wahlbeschwerde des Faschisten auch schon abgewiesen und darüber hinaus auch noch eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 4,12 Millionen Euro verhängt. Eine Missbrauchsgebühr gibt es in Deutschland bei Verfassungsbeschwerden auch, allerdings ist sie auf maximal 2.600 € begrenzt. Andere Länder, andere Preise.