Wer hat etwas anderes erwartet? Natürlich gewinnt die Ukraine den ESC, und es ist völlig egal, was sie singen. Sie hätten auch gar nichts singen können und hätten trotzdem gewonnen. Es ist auch völlig egal, dass z.B. beim spanischen Song das Saalpublikum mitgerissen wurde. Der ESC ist eine politische Veranstaltung, bei der Propaganda transportiert wird. Warum? Weil es sich die Leute anschauen. Bei der normalen Propagda schalten viele ab, doch beim ESC, wie übrigens auch beim Fußball, nicht. Deshalb werden diese Veranstaltungen von den Medien zur einseitigen Parteinahme instrumentalisiert. So erklärt sich vermutlich auch, dass die Ukraine bereits 2016 mit einem stark gewöhnungsbedürftigen Song gewonnen hat. Die Kontroverse lief über Jahre.

Zudem geschah noch etwas, was allerdings eher in den Bereich der Aluhut-Verschwörungstheoretiker gehört: Man hat im Semi-Finale sonderbare Voting-Patterns entdeckt. Last but not least kann der britische Geheimdienst GCHQ Online-Abstimmungen manipulieren. Nun war das keine Online-Abstimmung, sondern eine telefonische Abstimmung, aber das geht noch einfacher, durch die Beschränkung von Anrufkontingenten und mit Hilfe von Call-Centern.

 

P.S.: Das ist übrigens der Song, der den ukrainischen Vorentscheid gewonnen hatte. Er wurde jedoch aus politischen Gründen zurückgezogen, weil die Sängerin vor 7 Jahren aus Moskau auf die Krim gereist war. Wer hat das herausgefunden und warum ist es so wichtig? Nichts genaues weiß man nicht. Ich bin mir jedoch sicher, dass dieser Song auch gewonnen hätte. Es wäre sogar glaubwürdiger gewesen, als die Möchtegern-Rapper-Witzveranstaltung.

Schland hatte natürlich auch einen Eklat: Die Band „Eskimo Callboy“ durfte beim Wettbewerb, wer in Turin den letzten Platz belegen wird, nicht antreten.

 

Nachtrag: Das Televoting ergab 439 Punkte für die Ukraine. 40 Länder durften abstimmen, nur nicht für sich selbst. 439 geteilt durch 12 ergibt 36,58. Das heißt, die Ukraine muss demzufolge mit diesem Song fast überall die volle Punktzahl erreicht haben. Zum Vergleich: Die Maximalpunktzahl beträgt 468.

 

Update (17.05.2022): Einen wichtigen Faktencheck gibt es im Anschluss auch noch, hier hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Nicht, dass der Anschein entsteht, die deutsche Presse sei gleichgeschaltet. Sie veröffentlichen denselben Text natürlich völlig freiwillig, so wie alles, was man früher noch erzwingen musste, heute völlig freiwillig geschieht. Die Meldung stammt übrigens von der dpa, der Presseagentur, die aus den alliierten Presseagenturen der drei Besatzungszonen hervorgegangen ist. Es fehlt allerdings ein aussagekräftiges Bild. Ein solches bringt die BZ, jedoch von einer anderen Szene, wodurch der Anschein von Desinformation entsteht. Nichts desto trotz liegt der Faktencheck der dpa zweifelsohne richtig. Die Finger waren gespreizt.