Der britische Ökonom Kenneth Boulding hat einen berühmten Satz geprägt, der immer wieder gerne zitiert wird:

„Anyone who believes that exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an economist.“

Das klingt auf den ersten Blick einleuchtend, aber nur, wenn die Prämissen stimmten. Sie stimmten vielleicht zu Lebzeiten Bouldings auch noch, er verstarb 1993, aber stimmen sie auch heute noch? Leben wir immer noch in einer endlichen Welt, wenn wir die virtuelle Welt hinzuzählen? Diese Frage ist wichtig, denn der Börsenhandel findet zu einem Großteil in der virtuellen Welt statt. Gewinne werden heutzutage durch virtuelle Tauschgeschäfte wie aus den Nichts generiert. Dazu kommen die ganzen sog. „Bullshit Jobs„, bei denen Leute, die in höherem Sinne Löcher graben und sie wieder zuschütten, für komplette Zeitverschwendung bezahlt werden. Dazu kommt noch eine nichtgedeckte Währung, sog. „Fiatgeld„, der feuchte Traum jedes mittelalterlichen Alchemisten, und ein grenzenloses Schuldensystem. Wir können also mit gutem Grund sagen, dass unsere Finanzwelt keine Grenzen kennt. Demzufolge kann sie auch virtuell endloses Wachstum produzieren. Sie kann es lediglich nicht real werden lassen. Dieses Wachstum ist eine unendliche Luftnummer.

So lange das Weltwirtschaftsforum einen seiner „Leader“ nach dem anderen von der Bevölkerung in Spitzenpositionen wählen lässt, wird die große Party weitergehen. Kurzer Rückblick: Angela Merkel (Deutschland), Emmanuel Macron (Frankreich), Nicholas Sarkozy (Frankreich), Tony Blair (UK), Gordon Brown (UK), Jose Anzar (Spanien), Sanna Marin (Finnland) und Alexander De Croo (Belgien) waren allesamt mal „Young Leader“. Jose Manuel Barroso (EU) und Mario Draghi (Italien) gehören dort eher zur alten Garde. Egal welche Partei man wählt, es kommt offenbar immer Klaus Schwab dabei heraus.