Der Journalist Alan Posener, geboren in London, schreibt in der WELT, die von der britischen Militärregierung gegründet wurde, dass der offene Brief deutscher sog. „Kulturschaffender“ (= DDR-Begrifflichkeit) an den Bundeskanzler einen moralischen Bankrott darstelle. Die Begründung sei, dass man damit der bestimmten unbeliebten Oppositionspolitikern Stichworte liefere, um den Finger auf die Wunder zu legen.

Das ist die typische Kontaktschuldlogik, die in der letzten Zeit wieder häufier zu beobachten ist. Wenn die Hütte in Brand steht, ist völlig egal, wer „Feuer“ ruft. Eine Meinung wird nicht dadurch unvertretbar, dass sie von den falschen Leuten geteilt wird, denn auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Die Motivation für diese Meinung kann zudem auch völlig unterschiedlich sein. Den einen geht es darum, eine Gefahr abzuwenden, den anderen geht es um Souveränitätsfragen. Die Kernaussage kann aus verschiedenen Gesichtspunkten zutreffen sein.

Der eigentliche moralische Bankrott ist im Übrigen, dass die WELT auch 76 nach ihrer Gründung immer noch britische Propaganda macht.

 

P.S.: Auch diese Dystopie ist selbstverständlich britische Propaganda. Sie geht z.B. von der kühnen Prämisse aus, die Sowjetunion wolle einen Angriff auf „Europa“ starten. Bislang hat die „Sowjetunion“ jedoch lediglich ihre bisherigen Gebiete verteidigt, und die Einflusssphäre, die ihr 1945 in Jalta zugesichert worden war. Mehr ist zwar durchaus möglich, ist aber bislang noch nicht geschehen. Fun Fact: Jalta liegt auf der Krim. Selbige wurde 2014 zurückerobert.