Eine – mutmaßlich – besonders perfide Form der Desinformation wurde jüngst von der ZEIT veröffentlicht. Die Zerschlagung der DDR-Wirtschaft nach der Wende, soll in Anlehnung an Hanlon’s Razor, mit Inkompetenz der Verantwortlichen erklärt werden. Dem steht jedoch das Ergebnis gegenüber, bei dem ein klares Muster erkennbar ist, nämlich der Maßnahmenkatalog aus der an anderer Stelle erwähnten Studie. Ich wiederhole hier das entscheidende Zitat:
„So in addition to confiscating her weapons, all plants engaged in producing war material will have to be stripped, and the factories demolished. This machinery must be moved abroad or scrapped. All stocks of metal, oil, and rubber in excess of current civilian requirements should be removed, and the Germans should never be permitted to accumulate stock piles of strategic materials. But even more important, the machine tool, iron, steel, aluminum, chemical, and other industries which provide the possibility of reconstructing these plants must be removed from German direction, either physically, or through control of management. One method of control would be to place the majority stock of these „heavy industries“ in trust with representatives of the United Nations.“
Es wäre schon ein erstaunlicher Zufall gewesen, wenn die kriegswichtigen Schlüsselindustrien der DDR nicht gezielt an die USA, Frankreich, England und Russland verschoben wurden. Die Alliierten kontrollieren heute fast die gesamte chemische Industrie, die Mineralöindustrie und die Schwerindustrie auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, sofern diese Unternehmen nicht sofort zerschlagen und ausgeschlachtet wurden.
Ferner spricht gegen die Inkompetenz-These der Journalistin von der ZEIT, dass Greti und Pleti nicht so einfach bei einer Anstalt des öffentlichen Rechts, wie der Treuhand, in Schlüsselpositionen kommen. Wenn es solch inkompetente Volltrottel gewesen wären, wie von der ZEIT vermutet, hätte es bestimmt auch keine Versuche von Ex-Mitarbeitern des MfS gegeben, diese Leute an ihrem Werk zu hindern. Auf Dummköpfe werden nur selten Attentate verübt. Was die vielen Aktenordner anbetrifft, so müssten die Verantwortlichen schon ziemlich blöd gewesen sein, ihre Motive auch noch aktenkundig zu machen.
Last but not least gibt es für die Entwicklung auch ein europäisches Motiv, denn das wiedervereinigte Deutschland wäre bei ungehinderter Nutzung seines Industriepotentials wirtschaftlich zu stark geworden und hätte damit das europäische Gleichgewicht gestört. Man hat sich damals freiwillig downgesized.
Nachtrag (24.04.2022): M ist berufsbedingt bestens informiert.
Sie können Gift darauf nehmen, dass Angela Merkel nichts aus Blödheit, sondern mit Vorsatz machte! https://t.co/PJdpgDcHnW
— Hans-Georg Maaßen (@HGMaassen) April 23, 2022