Wer kennt ihn nicht, den Wahlspruch der französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit?

Was kann daran schlecht sein? Wie konnte der ehemalige Stellvertreter Hindenburgs General a.D. Erich Ludendorff im Jahre 1926 behaupten, dies seien die Schlagworte, „mit denen Völker geknechtet, Unfreiheit, Völker- und Bruderhass erzeugt werde“. Gut, dieser verbitterte alte Mann hatte offenkundig eine Neigung zu Verschwörungstheorien, aber wer hat die nicht? Dann nehmen wir uns doch mal die Begriffe einen nach dem anderen vor.

1. Freiheit
Freiheit klingt natürlich sehr schön, denn wer möchte schon gerne unfrei sein. Die Frage ist lediglich, Freiheit von was? Dazu muss man sich in die Zeit zurückversetzen, als die Freimaurer ihre Ziele formulierten. Damals gab es nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland immer noch die Leibeigenschaft. Nicht nur das, auch zu die traditionellen Sitten- und Moralvorstellungen der katholischen Kirche waren für bestimmte Personen ein massives Problem, was nicht zuletzt auch strafrechtliche Konsequenzen haben konnte. Heutzutage geht man so weit, sich von allen gesellschaftlichen Fesseln (sog. „sozialen Konstrukten“) zu befreien. Das Musterbeispiel ist die Kunstfreiheit, die sich den formalen Anforderungen der Kunstakademien entledigt hat. Dieser Entwicklung verdanken wir z.B., dass heutzutage Künsterlkot in Dosen im Frankfurter Städl ausgestellt wird. Zugegeben, darin könnte man möglicherweise eine winzige Fehlentwicklung erblicken. Hier zeigt sich im Besonderen, was auch für die anderen Begriffe gilt: Die Überdosis schadet.

2. Gleichheit
Gleichheit klingt wundervoll, denn wer will schon gerne ungleich sein. Traditionell ging es dabei um die Abschaffung des Adelsprivilegs, aber warum soll man dort aufhören, wo es doch gerade so gut läuft? Heute ist es herrschende Meinung unter Progressiven, dass alle Privilegien abzuschaffen sind. Alle Menschen sollen gleich sein, und wer es nicht ist, der wird gleich gemacht. Damit sich unter den Gleichen niemand einen Vorteil verschaffen kann, muss die Gleichheit permanent kontrolliert werden. Das eigentliche Problem ist jedoch, dass wir im Kern nicht gleich sein wollen. Eigentlich wollen wir die Klügsten sein, die Schönsten, die Stärksten, die Erfolgreichsten. Lediglich unsere Schwächen hindern uns daran, und alle Konkurrenten, die insoweit mehr Glück gehabt haben. Die Forderung nach Gleichheit ist Neid, nichts anderes. Wir sind so weit, dass wir anderen nichts gönnen, was wir nicht auch haben.

3. Brüderlichkeit
Brüderlichkeit klingt auch sehr schön, denn darin spiegelt sich der Gedanke von Nächstenliebe. Gut, manche haben mit der eigenen Familie bereits genug Schwierigkeiten, so dass sie keine weiteren „Geschwister“ benötigen, schon gar keine staatlich aufgezwungenen. Interessant ist daher die Frage, wo die Brüderlichkeit aufhört. Während die Nazis mit der Volksgemeinschaft den Solidarverband auf die Landsleute begrenzen wollten, sehen sich andere mit der gesamten Menschheit verwandt. Weltweit unglücklich in Not geratene Brüder und Schwestern zu versorgen, kann auf die Dauer leider sehr teuer werden.

Was wäre ein attraktives Gegenmodell? Die Wikipedia verweist auf „Arbeit, Familie, Vaterland„. Klingt auch nicht schlecht. Sich von der eigenen Hände Arbeit ernähren zu können, ist seit jeher ein Ziel der Menschheit. Familie erinnert an das Subsidiaritätsprinzip und damit an die katholische Soziallehre. Unter Vaterland kann man in weitestem Sinne das Gemeinwohl subsummieren. Das alles hat nur einen Nachteil, es stammt von der französischen Vichy-Regierung und ist damit nazi. Pfui, nazi geht gar nicht! Dann doch lieber Sodom und Gomorra, neidgetriebener Wokismus und kollektives Helfersyndrom.