Die Stammleser dieses Blogs, keine Angst, es sind nicht viele, kennen natürlich meinen „Textbaustein“, den ich gerne als Running Gag verwende:

 

Doch stimmen diese Aussagen wirklich? Die französische Nachrichtenagentur AFP, die sich neuerdings dazu berufen fühlt, im Nachbarland die Fakten zu checken, wartet mit einer bemerkenswerten Analyse auf: Es geht dabei zum einen um das Durchschnittseinkommen, bei dem auch das stetig wachsende Vermögen der Milliärde einberechnet wird, und zum anderen – das ist für den Textbaustein relevant – um die deutschen Renten.

In dem oben zitierten Artikel geht es um das Verhältnis zwischen Einkommen und Rentenanteil. Das kann man pauschal unter „geringste Rente“ fassen, auch wenn es nichts um die konkrete Höhe der Rente in Euro aussagt. Das heißt also, die Deutschen bekommen im Vergleich zu den anderen die geringste Rente, bezogen auf ihr letztes Arbeitseinkommen. Da sie jedoch nicht europaweit das geringste Arbeitseinkommen haben, liegt der konkrete Auszahlungsbetrag trotzdem nicht am Ende. Wer hat Recht? Die OECD oder die AFP? Wie so oft haben beide Recht, sie reden lediglich aneinander vorbei. Die AFP bezieht ihre Aussage auf eine andere Kennziffer.

 

Nachtrag (16.03.2022): Mittlerweile hat Correctiv eine weitere Aussage geprüft und festgestellt, dass das Datenmaterial veraltet ist. Das stimmt allerdings, was nicht heißt, dass die Aussage im Jahre 2013, aus dem der Artikel stammt, nicht zugetroffen hat. Seither dürfte sich nicht wahnsinnig viel zugunsten der deutschen Bevölkerung verändert haben. Wie soll das funktionieren? Gefühlt ist es eher noch schlimmer geworden, was auch die Rekordarmut erklärt.