Wer geglaubt hat, die offenkundige Bankrotterklärung der Propaganda des Westens, aber auch des Ostens, könne nicht mehr übertroffen werden, hat sich geirrt: Es geht noch viel schlimmer! So haben sich nun zwei Autoritäten zu Wort gemeldet. Während der eine, ein Senior Fellow des u.a. von einem umstrittenen Philanthropen finanzierten  European Council of Foreign Relations, anscheinend völlig ernsthaft einen Einmarsch der Russen in Deutschland prognostiziert, warnt der andere, ein russischer Ex-Präsident, vor dem Vierten Reich. Gut, er hat einen Scherz gemacht, aber sonderbar wirkt es schon.

Was den Einmarsch der Russen anbetrifft, so haben weder die Sowjetunion, noch das spätere Russland, die militärische Ausdehnung ihres Machtbereichs über das Territorium hinaus versucht, das auf der Konferenz von Jalta zugesichert wurde. Was das Vierte Reich anbetrifft, eine Verschwörungstheorie, die insbesondere in Polen sehr populär ist, so halten sich alle Beteiligten, auch unsere Freunde und Partner, weiterhin an das Potsdamer Abkommen, obwohl es offiziell im Jahre 1990 außer Kraft getreten ist. Es ist für die Sieger des Zweiten Weltkriegs zu Gewohnheitsrecht geworden. Die NATO und der Vertrag von Maastricht sorgen dafür, dass Deutschland weder militärisch noch wirtschaftlich zur Gefahr werden kann. Wer glaubt, dass sich seither vieles geändert habe, unterliegt einer Fehleinschätzung. Es hat sich an den Zielsetzungen seit 1945 gar nichts geändert. Man nennt es: Die Nachkriegsordnung.