Das wohl umstrittenste deutsche Nachrichtenmagazin feiert Jubiläum, der Spiegel, das „Sturmgeschütz der Demokratie“. Nun könnte man es sich einfach machen und auf die Gründungsgeschichte verweisen: Drei britische Presseoffiziere deuten stark auf britische Propaganda hin.

Der Spiegel ist jedoch mit einer deutschen Personalie verbunden, die selbst heute noch jeder kennt: Rudolf Augstein. Um diesen Umstand einordnen zu können, muss man einen Schritt zurückgehen. Während die Amerikaner in ihrer Zone auf Basis eines Gutachtens von Saul K. Padover bevorzugt mit Sozialisten und Kommunisten kooperierten, setzten die Briten auf „zuverlässige Personen„. Welche Personen damals pauschal als zuverlässig galten, lässt sich am Gründungsaufruf für die CDU erkennen: KZ-Häftlinge, NS-Verfolgte und Emigranten. Wer dies in seiner Vita leider nicht vorweisen konnte, musste eine besondere Tat vollbracht haben. So hatte z.B. Gerd Bucerius, der spätere Herausgeber der Zeit, Erik Blumenfeld vor den Nazis versteckt, der ihn hinterher den Besatzungsbehörden empfahl. Er konnte diese Empfehlung aussprechen, weil er ein NS-Verfolgter war. Alle anderen Deutschen standen pauschal unter Nazi-Generalverdacht und durften weder wichtige öffentliche Ämter bekleiden, noch wurden ihnen sonstige wichtige Aufgaben anvertraut.

 

Quelle: US Army Information Film OF-08

 

Die Preisfrage lautet, wodurch sich Rudolf Augstein empfohlen hat, denn seine Vita gibt dazu nichts her. Offizier im 2. Weltkrieg, kurze Gefangenschaft bei den Amerikanern, klingt erst mal völlig normal. Der Teufel liegt natürlich im Detail: Kurze(!) Gefangenschaft. Während normale Wehrmachtssoldaten nach dem Krieg in Freiluftcamps mit Hunger, Nässe und Kälte zu kämpfen hatten, und manche diesen Urlaub nicht überlebten, bekam Augstein offenbar relativ schnell eine „Get out of jail free“-Karte ausgestellt, wie Franz Josef Strauß übrigens auch. Auch der smarte Bayer war lediglich kurz(!) in Gefangenschaft.

Interessant ist auch ein weiteres Detail: In einem Fernsehinterview beim traditionell linken NDR spricht Rudolf Augstein mehrfach von seinen „britischen Freunden“. Als ehemaliger Wehrmachtsoffizier in dieser Zeit „britische Freunde“ zu haben, war jedoch keine Selbstverständlichkeit, denn zur gleichen Zeit betrieben die Briten, wie die Amerikaner auch, Folgergefängnisse, in denen man deutschen Gefangenen die Zähne ausgeschlagen hat, und das war noch eine der freundlicheren Umgangsformen. Wie es zu der Freundschaft zwischen Augstein und den Briten kam, ist nicht bekannt. Bekannt ist jedoch, dass man ihm die Leitung eines Nachrichtenmagazins anvertraut hat, das in seiner Bedeutung heute dem britischen Guardian entspricht. Wir sprechen damit nicht von der Apotheken-Rundschau oder dem Leuchtturm, sondern um Propagandamedium zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Deutschland ersten Ranges. Bei einer solchen Aufgabe dürfte es sich schon um eine besonderes gute Freundschaft gehandelt haben.

Kurz nach Kriegsende gewannen in England mit Labour die Sozialisten unter Clement Attlee die Wahl, es ist daher kein Wunder, dass der Spiegel neben seiner grundsätzlich anti-deutschen und regierungsfeindlichen Berichterstattung tendenziell eher SPD-freundlich berichtet hat.

Natürlich gibt es auch ein „Best of“ der größten Coups des Spiegels: Zu nennen wären die Schmeisser-Affäre, die Spiegel-Affäre und die Barschel-Affäre. Letztere ist besonders interessant, denn es gelang, nach Vorbild der Watergate-Affäre, einen Agenten im Wahlkampfteam Uwe Barschels einzuschleusen. Dabei haben Spiegel und Björn Engholm vermutlich zusammengearbeitet. Vollständig aufgeklärt wurden die Verstrickungen natürlich nie. Barschel ist tot.

Man kann somit festhalten, dass es sich beim Spiegel nicht um ein x-beliebiges linksradikales Kampfblatt handelt, dessen einziges Ziel darin besteht, konservative Politiker zu diskreditieren und primitive anti-deutsche Hetze zu verbreiten, sondern um eine hochprofessionelle, mit nachrichtendienstlichen Mitteln arbeitende Organisation, die sehr wahrscheinlich fremden Interessen dient, oder mit deren Vertretern kollaboriert. Damit der Spiegel seinem Auftrag ungehindert nachkommen kann, wurde er, wie auch die Lizenzpresse, selbstverständlich von unserem Grundgesetz mit weitgehender Immunität ausgestattet. Wie weit diese Immunität geht, und in der Praxis selbst Landesverrat überlagert, durfte Franz Josef Strauß aus erster Hand erfahren, denn Adenauer war bzw. wurde gezwungen, ihn als Verteidigungsminister fallen zu lassen. Dies wurde vom Spiegel als „Sieg der Pressefreiheit“ gefeiert. Ha ha.